Der e-Badge ist ein ehrgeiziges und gleichzeitig notwendiges Projekt, dessen Ziele allgemeine Zustimmung finden: die Einhaltung des öffentlichen Beschaffungswesens sicherstellen, effizient die Schwarzarbeit bekämpfen und die Transparenz in den Arbeitsbeziehungen garantieren – zugunsten der Unternehmer, der Arbeitnehmer und der Bauherren.
Auf dem Papier schien die Umsetzung des Projekts einfach zu sein. In der Realität war jedoch alles viel komplexer. Man musste viele Akteure koordinieren, die zum Teil sehr unterschiedlichen vertraglichen und/ oder reglementarischen kantonalen Gesetzgebungen harmonisieren und gleichzeitig die Besonderheiten jedes Partners berücksichtigen. Die Vielfalt der Beteiligten stellte für das Projekt natürlich gewisse Herausforderungen dar, aber es wurde dadurch auch bereichert. Zudem wird das Walliser Wirtschaftsgefüge jetzt besser repräsentiert.
Dank des unermüdlichen Einsatzes des WBV, der gemeinsamen Bemühungen seiner Partner und der entschlossenen Unterstützung des Staatsrats konnte das Projekt am 1. Januar 2025 offiziell lanciert werden. Ab dem 1. Juli 2025 wird es für alle Unternehmen obligatorisch, die in kantonalen Einladungsverfahren oder freihändigen Verfahren des öffentlichen Beschaffungswesens ein Angebot einreichen möchten.
Für die Gemeinden wurden Informationssitzungen organisiert. Das Echo war grösstenteils positiv. Es besteht ein gemeinsamer Wille zu mehr Transparenz und Konformität. Das Wallis nimmt bei der Umsetzung von konkreten digitalen Lösungen für die Bauwirtschaft einmal mehr eine Vorreiterrolle ein.
Die nationale Plattform ISAB-SIAC ist als wichtiger Partner mit der Erstellung der Badges und der Bestätigungen im Bereich der Bauwirtschaft beauftragt. Das Projekt könnte zum Modell für die gesamte Schweiz werden.
Der Erfolg dieses Projekts beruht vor allem auf Pragmatismus, harter Arbeit und enger Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen und privaten Akteuren. Diese Elemente bilden einmal mehr die Grundlage des Erfolgs und öffnen den Weg zu einem effizienten, gerechten und sicheren Management der Bauwirtschaft.
Der Stiftungsrat wartete die Volksabstimmung über die Reform der beruflichen Vorsorge mit der bedeutenden Senkung des Umwandlungssatzes ab. Das Volk lehnte dieses Projekt, das als unausgeglichen und unvernünftig angesehen wurde, mit grosser Mehrheit ab.
Nach dieser Ablehnung beschloss der Stiftungsrat, das aktuelle Reglement, dessen Grundlagen aus dem Jahr 1985 stammen, vertieft zu analysieren. Aus der Analyse sollte hervorgehen, welche Leistungen immer noch relevant sind, welche angepasst werden sollten, und welche Produkte in Betracht gezogen werden könnten, um die aktuellen Bedürfnisse der Versicherten zu berücksichtigen. In gewissen Bereichen könnte so der Gesamtarbeitsvertrag angepasst werden.
Die Arbeit ist gross, das Dossier ist technisch und sensibel. In einem Kontext von demografi scher Alterung und von zunehmendem Ungleichgewicht zwischen Beitragzahlenden und Bezügern soll ein Gleichgewicht zwischen den Aktiven, den jungen Generationen und den Pensionierten garantiert werden. Es ist äusserst wichtig, dass alle Säulen des Systems in gerechter Art und Weise berücksichtigt werden.
Der Vorstand des WBV bestimmte mehrere Arbeitsachsen, um zu garantieren, dass die Pensionskasse mit einem Vermögen von über einer Milliarde Franken weiterhin ihre Rolle wahrnehmen kann: den Arbeitnehmern eine würdige und stabile Pension unter den besten Voraussetzungen gewährleisten.
In Bezug auf die Ergebnisse kann die PKBW auf ein ausgezeichnetes Jahr zurückblicken. Dank hoher Börsengewinne weist die aktuelle Lage der Kasse trotz der weltweiten Verunsicherung auf eine erfreuliche Zukunft hin. Am 31. Dezember 2024 betrug das Vermögen der Kasse praktisch eine Milliarde Franken und der Deckungsgrad lag bei 115,9 %. Aufgrund dieser Ergebnisse gewährte der Stiftungsrat einen Vergütungszins von 5,35 %. Zur Erinnerung: Der vom Bundesrat festgelegte gesetzliche Mindestsatz beträgt 1,25 %. Der Stiftungsrat will in guten Jahren die Ergebnisse des dritten Beitragszahlers nicht nur zur Konsolidierung der Kasse verwenden, sondern einen Teil davon auch den Versicherten zukommen lassen.
Der vom WBV verwaltete paritätische Fonds verfügt über kompetente Organe, um die Prioritäten in Bezug auf die von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bezahlten Beiträge und im Hinblick auf die finanzielle Situation festzulegen.
Der WBV vertrat die Ansicht, dass sich die Arbeitgebervertreter aktiver einbringen sollten, damit der Fonds von ihren Fachkenntnissen profitieren kann. Aufgrund der erfreulichen finanziellen Entwicklung des Fonds und der verwalteten Projekte war es wichtig, dass die Entscheidungskompetenzen nicht allein beim Direktor blieben und die Generalversammlung nicht nur ein Bestätigungsorgan war.
Auf Anregung des WBV wurde eine neue Organisation umgesetzt. Ein paritätisches Büro wurde eingesetzt, das sich regelmässig treffen wird, um die vom Direktor präsentierten Dossier zu prüfen und in Schlüsselbereichen wie der Förderung der Branche, der Unterstützung der Ausbildung, der Sicherheit sowie der Entwicklung neuer Produkte über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Es ist wichtig, dass sich alle beteiligten Parteien voll für eine bessere Vertretung unserer Branche und eine optimale Verwaltung der finanziellen Mittel einsetzen. Die Branche hat dies verdient.
Die neue Struktur wurde im Januar umgesetzt. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass alle Parteien damit zufrieden sind. Initiativen wie Your Challenge, Nachwuchs oder neue Technologien mit dem eCampus bilden künftig integrierenden Bestandteil dieser Dynamik. Aufgrund der rasanten Entwicklung ist es wichtig, dass alle gut informiert sind. Nur so können sie in voller Sachkenntnis die strategischen Achsen festlegen und mit einem gemeinsamen Austausch der Ideen die besten Lösungen finden.
Angebote und Entwicklung der Bildung
Die neuen, auf Schweizer Ebene zentralisierten Berufsbildungen, schlossen gerade ihren ersten Zyklus ab. Die Prüfungen sind einheitlich, die Schulen bleiben jedoch weiterhin autonom in Bezug auf den Inhalt des Unterrichts, was bei den Kandidaten zu einer gewissen Sorge hinsichtlich der Übereinstimmung der Ausbildungen mit den Anforderungen der Prüfungen führt.
Die Sehnsucht nach dem alten System ist spürbar. Insbesondere die Ausbildung der Bauführer entspricht nicht den Erwartungen. Die bedeutende Reduktion des Stoffs und der Kursstunden erfordert von den Arbeitgebern eine grosse Investition, um eine geeignete Ausbildung zu gewährleisten, mit einem Ergebnis, das gemäss unserer Analyse unter demjenigen der früheren Ausbildung und unter den erwarteten Standards liegt. Eine bedauernswerte Feststellung.
Wenn eine Reform nicht zu den erwarteten Ergebnissen führt, ist es klug und verantwortungsbewusst, Anpassungen vorzunehmen. Wir hoffen, dass die seinerzeit vom Kanton Wallis und von der Region Romandie formulierten Vorschläge zugunsten des Beibehalts gewisser Ausbildungen wieder als vollwertige Alternativen zur aktuellen Ausbildung überprüft werden.
Die neuen Generationen mit ihren kulturellen und gesellschaftlichen Besonderheiten stellen für unsere Branche eine zentrale Herausforderung dar. Der WBV ist sich dessen voll bewusst und stellt sich die Frage nach der Relevanz der Berufsmatura. Auch wenn gewisse Maurer an diesem Ausbildungsgang interessiert sein könnten, braucht es noch weiterführende Ausbildungen an der FH (Fachhochschule), was gegenwärtig für unseren Sektor nicht der Fall ist. Wenn solche Angebote fehlen, besteht das Risiko, dass diese jungen Talente unsere Branche verlassen, was einen grossen Verlust bedeuten würde. Die HES-SO Valais Wallis könnte aufgrund ihrer Kompetenzen und ihres Standorts das Schweizer Messer sein, das diese Lücke schliesst. Erste Kontakte fanden bereits statt und das Dossier wird gegenwärtig analysiert.
Die Generation der Babyboomer ist gegenwärtig im Pensionsalter und das Gleichgewicht zwischen den Abgängen und den neuen Lernenden ist nicht mehr vorhanden. Trotzdem beobachten wir mit Zufriedenheit eine ständige Zunahme der Anzahl Lernenden, was bedeutet, dass unser Beruf wieder an Attraktivität gewinnt.
Es muss auch betont werden, dass die Anforderungen für die Zulassung zum Beruf heute höher sind. Die Technisierung des Berufs, die Integration neuer Technologien sowie die erforderlichen Kenntnisse in Mathematik, Geometrie und Raummanagement führen dazu, dass der Zugang schwieriger geworden ist. Leider mussten wir motivierte Kandidaten ablehnen, weil sie nicht über das erforderliche Grundniveau verfügten.
Im Rahmen unserer Bemühungen zur Rekrutierung des Nachwuchses werden im Jahr 2025 zwei grössere Projekte umgesetzt:
Ein Sprachkurs für Fremdsprachige, ausgearbeitet in Zusammenarbeit mit Inlingua für junge Italiener, die im Wallis ihre Ausbildung absolvieren möchten.
Bisher mussten sie sich aufgrund der Sprachbarriere im Tessin ausbilden lassen und kehrten oft nicht mehr ins Wallis zurück. Dank dieses Projekts können sie künftig rasch Französisch oder Deutsch lernen, sich integrieren und eine Ausbildung absolvieren, die zu einem Eidgenössischen Berufsattest oder zu einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis führt. Das Projekt startete erfolgreich: von sieben Teilnehmern erhielten fünf ihr Diplom und vier unterzeichneten einen Ausbildungsvertrag für das EBA. Dieses Projekt entspricht einem unserer grossen Ziele: stabile und dauerhafte Arbeitskräfte lokal ausbilden.
Ab dem 1. Juni 2025 wird in Zusammenarbeit mit dem Staat das Projekt PvB [Programm der vorübergehenden Beschäftigung] angeboten. Arbeitslose Personen können eine spezifische Ausbildung von 40 Tagen absolvieren, die auf den Bereich der Bauwirtschaft ausgerichtet ist. Das Programm beinhaltet ebenfalls eine Evaluation der Kompetenzen und ermöglicht den Teilnehmern ein attraktives Profil für eine Anstellung. Bei diesem Projekt gibt es nur Gewinner: Die Arbeitslosenkasse investiert in die Ausbildung und unsere Branche profitiert von besser ausgebildeten und für eine Anstellung besser geeigneten Arbeitnehmern.
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