Paritätischer Fonds

Der vom WBV verwaltete paritätische Fonds verfügt über kompetente Organe, um die Prioritäten in Bezug auf die von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bezahlten Beiträge und im Hinblick auf die finanzielle Situation festzulegen.

Der WBV vertrat die Ansicht, dass sich die Arbeitgebervertreter aktiver einbringen sollten, damit der Fonds von ihren Fachkenntnissen profitieren kann. Aufgrund der erfreulichen finanziellen Entwicklung des Fonds und der verwalteten Projekte war es wichtig, dass die Entscheidungskompetenzen nicht allein beim Direktor blieben und die Generalversammlung nicht nur ein Bestätigungsorgan war.

Auf Anregung des WBV wurde eine neue Organisation umgesetzt. Ein paritätisches Büro wurde eingesetzt, das sich regelmässig treffen wird, um die vom Direktor präsentierten Dossier zu prüfen und in Schlüsselbereichen wie der Förderung der Branche, der Unterstützung der Ausbildung, der Sicherheit sowie der Entwicklung neuer Produkte über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Es ist wichtig, dass sich alle beteiligten Parteien voll für eine bessere Vertretung unserer Branche und eine optimale Verwaltung der finanziellen Mittel einsetzen. Die Branche hat dies verdient.

Die neue Struktur wurde im Januar umgesetzt. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass alle Parteien damit zufrieden sind. Initiativen wie Your Challenge, Nachwuchs oder neue Technologien mit dem eCampus bilden künftig integrierenden Bestandteil dieser Dynamik. Aufgrund der rasanten Entwicklung ist es wichtig, dass alle gut informiert sind. Nur so können sie in voller Sachkenntnis die strategischen Achsen festlegen und mit einem gemeinsamen Austausch der Ideen die besten Lösungen finden.

Angebote und Entwicklung der Bildung

Die neuen, auf Schweizer Ebene zentralisierten Berufsbildungen, schlossen gerade ihren ersten Zyklus ab. Die Prüfungen sind einheitlich, die Schulen bleiben jedoch weiterhin autonom in Bezug auf den Inhalt des Unterrichts, was bei den Kandidaten zu einer gewissen Sorge hinsichtlich der Übereinstimmung der Ausbildungen mit den Anforderungen der Prüfungen führt.

Die Sehnsucht nach dem alten System ist spürbar. Insbesondere die Ausbildung der Bauführer entspricht nicht den Erwartungen. Die bedeutende Reduktion des Stoffs und der Kursstunden erfordert von den Arbeitgebern eine grosse Investition, um eine geeignete Ausbildung zu gewährleisten, mit einem Ergebnis, das gemäss unserer Analyse unter demjenigen der früheren Ausbildung und unter den erwarteten Standards liegt. Eine bedauernswerte Feststellung.

Wenn eine Reform nicht zu den erwarteten Ergebnissen führt, ist es klug und verantwortungsbewusst, Anpassungen vorzunehmen. Wir hoffen, dass die seinerzeit vom Kanton Wallis und von der Region Romandie formulierten Vorschläge zugunsten des Beibehalts gewisser Ausbildungen wieder als vollwertige Alternativen zur aktuellen Ausbildung überprüft werden.

Die neuen Generationen mit ihren kulturellen und gesellschaftlichen Besonderheiten stellen für unsere Branche eine zentrale Herausforderung dar. Der WBV ist sich dessen voll bewusst und stellt sich die Frage nach der Relevanz der Berufsmatura. Auch wenn gewisse Maurer an diesem Ausbildungsgang interessiert sein könnten, braucht es noch weiterführende Ausbildungen an der FH (Fachhochschule), was gegenwärtig für unseren Sektor nicht der Fall ist. Wenn solche Angebote fehlen, besteht das Risiko, dass diese jungen Talente unsere Branche verlassen, was einen grossen Verlust bedeuten würde. Die HES-SO Valais Wallis könnte aufgrund ihrer Kompetenzen und ihres Standorts das Schweizer Messer sein, das diese Lücke schliesst. Erste Kontakte fanden bereits statt und das Dossier wird gegenwärtig analysiert.

Die Generation der Babyboomer ist gegenwärtig im Pensionsalter und das Gleichgewicht zwischen den Abgängen und den neuen Lernenden ist nicht mehr vorhanden. Trotzdem beobachten wir mit Zufriedenheit eine ständige Zunahme der Anzahl Lernenden, was bedeutet, dass unser Beruf wieder an Attraktivität gewinnt.

Es muss auch betont werden, dass die Anforderungen für die Zulassung zum Beruf heute höher sind. Die Technisierung des Berufs, die Integration neuer Technologien sowie die erforderlichen Kenntnisse in Mathematik, Geometrie und Raummanagement führen dazu, dass der Zugang schwieriger geworden ist. Leider mussten wir motivierte Kandidaten ablehnen, weil sie nicht über das erforderliche Grundniveau verfügten.

Im Rahmen unserer Bemühungen zur Rekrutierung des Nachwuchses werden im Jahr 2025 zwei grössere Projekte umgesetzt:

Ein Sprachkurs für Fremdsprachige, ausgearbeitet in Zusammenarbeit mit Inlingua für junge Italiener, die im Wallis ihre Ausbildung absolvieren möchten.

Bisher mussten sie sich aufgrund der Sprachbarriere im Tessin ausbilden lassen und kehrten oft nicht mehr ins Wallis zurück. Dank dieses Projekts können sie künftig rasch Französisch oder Deutsch lernen, sich integrieren und eine Ausbildung absolvieren, die zu einem Eidgenössischen Berufsattest oder zu einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis führt. Das Projekt startete erfolgreich: von sieben Teilnehmern erhielten fünf ihr Diplom und vier unterzeichneten einen Ausbildungsvertrag für das EBA. Dieses Projekt entspricht einem unserer grossen Ziele: stabile und dauerhafte Arbeitskräfte lokal ausbilden.

Ab dem 1. Juni 2025 wird in Zusammenarbeit mit dem Staat das Projekt PvB [Programm der vorübergehenden Beschäftigung] angeboten. Arbeitslose Personen können eine spezifische Ausbildung von 40 Tagen absolvieren, die auf den Bereich der Bauwirtschaft ausgerichtet ist. Das Programm beinhaltet ebenfalls eine Evaluation der Kompetenzen und ermöglicht den Teilnehmern ein attraktives Profil für eine Anstellung. Bei diesem Projekt gibt es nur Gewinner: Die Arbeitslosenkasse investiert in die Ausbildung und unsere Branche profitiert von besser ausgebildeten und für eine Anstellung besser geeigneten Arbeitnehmern.

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