RETABAT – Frühpension

Auf nationaler Ebene wird intensiv über die Frühpension diskutiert. Die massenweise Pensionierung der Babyboomer schwächte die Finanzen des Systems empfindlich und führte zu einem bedeutenden Rückgang des Deckungsgrads. Deshalb musste für 2025 eine Beitragserhöhung von 0,5 % zulasten der Arbeitgeber beschlossen werden.

Der Kanton Wallis und die Bauwirtschaft sind von dieser Massnahme nicht betroffen, da wir über einen eigenen Gesamtarbeitsvertrag und eine unabhängige Stiftung verfügen.

Vor allem antizipierten wir vor einigen Jahren diese Problematik, indem gezielte Erhöhungen vorgenommen wurden, um den aktuellen gesetzlichen und reglementarischen Anforderungen zu genügen.

Heute steht der Stiftungsrat nicht mehr unter medialem oder politischem Druck. Der damals beschlossene strategische Plan war zwar streng und manchmal schwer zu akzeptieren, aber er wurde peinlich genau eingehalten. Unsere Kasse weist jetzt einen Deckungsgrad von über 80 % auf. Wenn keine unvorhergesehenen Ereignisse auftreten, werden wir in naher Zukunft einen Deckungsgrad von 100 % erreichen, so dass, wie ursprünglich vorgesehen, die Aufhebung der Sanierungsmassnahmen in Betracht gezogen werden kann.

80.8

Deckungsgrad

Bewegliches Vermögen

1000

Angeschlossene Unternehmen

10400

Versicherte Personen

900

Leistungsbezüger

8.6

Zahl der aktiven Versicherten auf einen Rentner

Kollektive Krankenversicherung

Die Krankenkassenprämien steigen weiterhin in besorgniserregendem Ausmass. Trotz Vollbeschäftigung nimmt die Zahl der Erkrankungen zu, was zu einer Kostenexplosion führt. Auf Initiative des WBV beschlossen die Sozialpartner, eine vertiefte Analyse durchzuführen, um die Ursachen dieser Erhöhung zu identifizieren und konkrete Massnahmen zur Kostensenkung vorzuschlagen, welche sowohl die Unternehmen als auch die Arbeitnehmer betreffen.

Ansätze wurden besprochen, um die Unternehmen mit einer positiven Bilanz zu belohnen und solche mit regelmässig negativen Ergebnissen zu sanktionieren. Die Idee ist die Aufrechterhaltung der Solidarität im Kollektivvertrag, aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Andere Reflexionen beziehen sich auf das zu bevorzugende Versicherungsmodell: System «KVG, Sozialversicherung» oder «VVG, Privatversicherung», um den Wettbewerb zu fördern und gleichzeitig angepasste und aktuelle Leistungen anzubieten.

Diskutiert wurde ebenfalls über die Versicherung für die Winterarbeitslosigkeit, die 2006 eingeführt wurde und von den Sozialpartnern insbesondere über einen Arbeitnehmerbeitrag finanziert wird. In Bezug auf ihre Legalität und ihre Umsetzung tauchten rechtliche Fragen auf. Dank eines spezialisierten Rechtsgutachtens und verschiedener Reflexionen ist die Situation jetzt klar. Diese Leistung wird neu evaluiert, um festzustellen, ob sie angesichts der Sozialkassen | 45 rechtlichen Entwicklungen weiterhin zweckdienlich, notwendig oder unverzichtbar ist.

Die Zweckmässigkeit eines Kollektivvertrags wird nicht in Frage gestellt. Die Struktur unserer Unternehmen, deren Lohnsumme praktisch zu 90 % unter 4 Millionen Franken liegt, gewährleistet nämlich eine Solidarität in Bezug auf den Schadenverlauf und verhindert bei einer Pechsträhne eine drastische Erhöhung der Prämien. Hingegen wirken sich das Umfeld, die Struktur und die Organisation der Unternehmen auf die Gesundheit der Arbeitnehmer aus. Deshalb liegt es auch in der Verantwortung der Unternehmen, die besten Bedingungen sicherzustellen.

CAFIB – Familienzulagen

Das Parlament beschloss im Jahr 2022 eine Erhöhung der Familienzulagen. Die zusätzlichen Kosten wurden zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgeteilt. Die Aufteilung liegt jedoch im Zuständigkeitsbereich des Staatsrats. Trotz bedeutender Erhöhungen auf nationaler Ebene und der früheren Erhöhung im Kanton Wallis reduzierte der Staatsrat den Beitrag der Arbeitnehmer, was zu einer Erhöhung der Beiträge der Arbeitgeber führte.

Auch wenn die CAFIB die Beiträge nicht erhöhen musste und auf ihre Reserven zurückgreifen wird, muss daran erinnert werden, dass diese Reserven zu über 90 % von den Unternehmen gebildet werden. Die Arbeitgeber tragen also indirekt die Kosten der kantonalen und nationalen Reform.

Das grosse Problem dieses Entscheids liegt in der fehlenden Vernehmlassung. Weder die Kassen noch die Berufsverbände wurden informiert oder konsultiert. Wir sind der Ansicht, dass dies dem Geist der öffentlichprivaten Partnerschaft widerspricht, die für eine effiziente und kohärente Regierung wesentlich ist. Ein einziger Bericht eines Direktors einer Kasse oder einer Dienststelle genügt nicht, um die Gesamtheit der betroffenen Interessen zu vertreten. Wir sind überzeugt, dass