Schweizer Kontext

Keine Rezession in Sicht

Das SECO ist pessimistisch und teilt dies über seine Expertengruppe mit, die ihre letzten Konjunkturprognosen bestätigt: Das Schweizer Wirtschaftswachstum wird 2023 mit 1,1% deutlich unter dem Durschnitt liegen und sich 2024 nur schwach auf 1,5% steigern. Das BIP der Schweiz stagnierte im 4. Quartal 2022. Die von der internationalen Konjunktur beeinflussten Wirtschaftsbranchen wurden durch den schwierigen Kontext gebremst und der Warenexport ging zurück. In unserem Land trug die deutliche Verbesserung der Beschäftigungslage jedoch zu einer zunehmenden Nachfrage im Inland bei.

Aufgrund der letzten Daten vom Februar 2023 über die Schweizer Inflation liessen die Ökonomen der UBS nur gedämpfte Hoffnungen aufkommen. Sie korrigierten ihre Prognosen nach oben und rechneten am Ende des ersten Quartals mit einer durchschnittlichen Jahresinflation von 2,5% für das Jahr 2023 statt der vorgängig prognostizierten 2,1%. Diese Anpassung kann damit begründet werden, dass die Inflation anfangs Jahr deutlich über den Erwartungen lag. Nachdem sie im Dezember 2,8% betrug, stieg sie im Januar aufgrund der Strompreise auf 3,3% und im Februar nach der Erhöhung der Flugpreise auf 3,4%.

Mittelfristig erwarten die Experten wieder eine deutlich tiefere Inflation. Sie sollte im ersten Semester bei rund 2% liegen und sollte aufgrund der Stabilisierung der Strompreise auch im zweiten Semester auf diesem Niveau verbleiben. Das Ziel der Preisstabilität könnte also im zweiten Semester erreicht werden. Diese Analysen werden von den Experten des SECO bestätigt. Gemäss ihnen «sollte die Inflation vorläufig recht hoch bleiben» und im Jahresdurchschnitt 2023 rund 2,4% betragen.

Der Privatkonsum sollte in den kommenden Quartalen leicht ansteigen. Er dürfte durch den guten Arbeitsmarkt und die Erhöhung der Nominallöhne angekurbelt werden. Angesichts der allgemeinen Situation könnte die Zunahme der Investitionen unter dem Durchschnitt liegen.

Konjunkturprognosen Schweiz

Ohne weitere Angabe Veränderungen in %, Beiträge in Prozentpunkten, BIP und Komponenten: real, saisonbereinigt; Aussenhandel: ohne Wertsachen

202120222023*2024*
Bruttoinlandprodukt (BIP) und Komponenten, Sportevent-bereinigt**
BIP3.92.11.1 (1.0)1.5 (1.6)
Privater Konsum1.74.01.5 (1.5)1.2 (1.3)
Staatskonsum3.5–0.5-0.6 (-2.1)-1.8 (-2.1)
Bauinvestitionen-3.0-4.3-1.3 (-0.2)0.2 (0.1)
Ausrüstungsinvestitionen8.11.11.7 (1.7)1.3 (1.4)
Warenexporte10.71.53.0 (3.0)4.9 (4.9)
Dienstleistungsexporte8.010.54.7 (4.7)3.5 (3.5)
Warenimporte4.38.02.0 (2.0)3.3 (3.3)
Dienstleistungsimporte4.32.46.5 (7.0)4.5 (4.5)
Beiträge zum BIP-Wachstum, Sportevent-bereinigt**
Inländische Endnachfrage2.41.80.9 (0.8)0.6 (0.7)
Aussenhandel3.4-0.30.3 (0.2)0.9 (0.9)
Arbeitsmarkt und Preise
Vollzeitäquivalente Beschäftigung1.02.71.1 (0.7)0.7 (0.7)
Arbeitslosenquote in %3.02.22.0 (2.3)2.3 (2.4)
Landesindex der Konsumentenpreise0.62.82.4 (2.2)1.5 (1.5)
BIP, nicht Sportevent-bereinigt4.22.10.8 (0.7)1.8 (1.9)

Quellen: BFS, SECO

*Prognosen der Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes vom 16.03.2023. Prognosen vom 13.12.2022 in Klammern.
**Von Sportevent-Effekten betroffen sind: BIP, Dienstleistungsexporte, Dienstleistungsimporte, Aussenhandel.

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