2023 war für bauenwallis ein besonderes Jahr. Raoul Zengaffinen verliess den Vorstand des WBV im Juni 2023 und in der Person von Frédéric Debons hiessen wir den neuen Vertreter des WBV willkommen.
Der Verband und seine Vertreter begrüssten den Einsatz von Raoul Zengaffinen, der innerhalb des Vorstands das Oberwallis vertrat. bauenwallis wird weiterhin seinen Auftrag als Wortführer für die gesamte Branche wahrnehmen und für alle Mitgliederverbände die Stellungnahmen und die Überwachung der strategischen Dossiers koordinieren. So konnte der Vorstand erfolgreich mit geeinter Stimme der Branche die Revision des kantonalen Baugesetzes begleiten und sich gegen die Verwaltung durchsetzen, welche die intensiv verhandelten und vom Grossen Rat im Jahr 2018 konkretisierten Kompromisse in Frage stellen wollte.
Die zahlreichen Kommissionen des Verbands führen ihre Arbeit der Überwachung und Antizipation weiter. Auch im Bereich der Energie beteiligt sich der Verband aktiv an den vom Staat Wallis initiierten Arbeiten, die zur Bildung eines kantonalen Kompetenzzentrums für energetische Renovationen führen sollen.
Die Region Romandie führte ihre Reflexion in den letzten Jahren fort. Sie beschäftigte sich mit dem berühmten «Wer bin ich? Wohin gehe ich?» von Sokrates und Platon.
Angesichts der verschiedenen Revolutionen führte sie ihre Analyse in Bezug auf ihre Organisation und ihre Funktionsweise weiter. Besonders die neuen Ausbildungen, die vom Masterplan vorgesehen sind [Polier, Bauführer, Vorarbeiter], erforderten eine bedeutende Koordinationsarbeit, um unserem Nachwuchs die besten Grundlagen zu gewährleisten.
Diese von den Westschweizer Sektionen nicht unbedingt gewünschten Veränderungen zeigten auch auf, dass es notwendig ist, zu antizipieren und sich im Voraus einzusetzen, um in künftigen Projekten der Zentralverwaltung proaktiv und einflussreich wirken zu können. Gewisse Projekte finden nämlich keine Einheit und zeugen von der fehlenden Wertschätzung einer Minderheit, die dadurch gezwungen wird, sich zusammenzuschliessen. Ein solches Projekt ist das neue «EFZ Planer», ausgearbeitet von einer etwas abgehobenen Reflexionsgruppe und bereits spektakulär angekündigt. Ein anderes Beispiel sind die Änderungen in der Ausbildung der Baumaschinenführer mit den Kommissionen der Suva und der KBMF, aber ohne Vertretung der Westschweiz. Das führt dazu, dass die Erfahrung der Romandie mit ihrer Vorreiterrolle in diesem Bereich nicht berücksichtigt wird.
Um diesen Zusammenschluss zu festigen und die Aktionen zu koordinieren, müssten die Bildungskommissionen vom Generalsekretariat der Romandie verwaltet werden. Dies würde ermöglichen, den Informationsfluss zu gewährleisten, die Reaktionen zu antizipieren und auf nationaler Ebene endlich Einfluss zu nehmen.
Zudem ist es aufgrund der Strukturen, Herausforderungen und Problemen jedes einzelnen Verbands schwierig, eine gemeinsame Politik zu betreiben. Deshalb ist es nicht einfach, eine Position auszuarbeiten, die entweder aus Solidarität oder aufgrund gemeinsamer Interessen von allen vertreten wird. Ein Erfolg wird sicher zu umfangreicheren Aktionen führen. Aber die Politik der kleinen Schritte ist bedeutend wirkungsvoller als eine umfassende Aktion, die nicht beherrscht werden kann.
Auch die Finanzierung der Region Romandie ist ein entscheidender Faktor. Um autonom und leistungsfähig zu sein, ist ein entsprechendes administratives Instrument nämlich unverzichtbar. Der aktuelle Präsident, Germain Wicht, und der neue Generalsekretär, David Valterio, sind die Wortführer der Romandie. Neues Blut, keine Vorurteile: sicher ein Trumpf, um die neuen Dossiers in Angriff zu nehmen und zu vertreten.
Unser Dachverband hat die Aufgabe, die gesamten Interessen seiner Mitglieder im Hinblick auf die Besonderheiten des wirtschaftlichen, geopolitischen und sozialen Gefüges zu vertreten. Das Zusammenleben ist nämlich entscheidend. Dazu muss der Grundsatz angewendet werden, der in der Präambel der Bundesverfassung steht: «Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen». Es handelt sich dabei um den Respekt vor den Minderheiten mit der Solidarität als Devise.
Der SBV ist ein Verband bestehend aus Mitgliedern, nicht aus Verbänden. Nur die Mitglieder haben Rechte und können die Arbeitsweise beeinflussen. Der Verband ist in Regionen eingeteilt, die Vertretungen delegieren. Die Regionen organisieren sich selbstständig.
Die Sektionen sind nicht Mitglieder des Dachverbands und verfügen über keinerlei Rechte. Sie kommen in den Statuten als Organe nicht vor und es gibt keinen Artikel, der ihnen eine bestimmte Stellung zuweist.
Dieses Organisationsprinzip geht also klar davon aus, dass die kantonalen Verbände nicht vom Dachverband abhängig, sondern selbstständig sind. Wenn das nationale Interesse vom Dachverband nach einer echten Abwägung der Interessen aller Besonderheiten, die den SBV ausmachen, vertreten werden soll, ist es nicht relevant, dass dieser sich in die kantonalen Angelegenheiten einmischt.
Sein Auftrag besteht im Erhalt des sehr heiklen Gleichgewichts der Diversität (Lokalisierung, Grösse, Tätigkeit) seiner Mitglieder. Er muss für die Mitglieder da sein und darf nicht selbstgefällig für sich selbst leben. Leider muss festgestellt werden, dass der Dachverband immer mehr versucht, eine pyramidenförmige Organisation durchzusetzen. Sogenannte Sekretariate sollten ihn konsultieren, bevor sie sich äussern. Vor allem aber sollten sie die Pläne des Zentralvorstands und der Zentralverwaltung vertreten, ohne sich dazu zu äussern. Damit wird eine Funktionsweise wie bei der UNIA gefördert, bei der die Regionen Angestellte der Zentrale mit einer klaren Hierarchie sind!
Das ist nicht die Struktur, die unsere Gründerväter wollten. Sie bevorzugten eine Vertretung der gemeinsamen Interessen, geprägt von unterschiedlichen Ansichten, Statuten und Lösungen. Nur die Sektionen und ihr Vorstand – und schlussendlich die Mitglieder – können die besten Beschlüsse für ihren Kanton und ihre Region fassen. In Bezug auf Gesamtarbeitsverträge, Bildung sowie politisches, wirtschaftliches und soziales Lobbying hat der SBV deshalb einen Informationsauftrag. Die Basis hat diese Informationen zu analysieren und zu integrieren, damit sie anschliessend entscheiden kann, ob die Vorschläge für jedes ihrer Gebiete relevant sind.
Wir diskutierten mit dem Dachverband und dem Zentralvorstand oft über Dossiers, bei denen die vom SBV vertretene oder aufgedrängte Vorgehensweise weder den Erwartungen noch den besonderen Interessen unserer Region entsprach.
Ausserdem bezahlen die Mitglieder des WBV dem SBV Beiträge in Höhe von 740’000 Franken und haben – abgesehen von den «gemeinsamen» Interessen – das Recht darauf zu wissen, wie die einschlägigen Leistungen des Dachverbands aussehen, welche Bedeutung er ihren spezifischen Themen schenkt und wie er sie in lokalen Dossiers unterstützt.
Diese Reflexion beschäftigt uns gegenwärtig und wir werden sie weiterführen. Der SBV muss aufzeigen, was er konkret und quantitativ einbringt, damit wir uns wirklich auf ihn einlassen können.
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