Schulen, unterrichten, ausbilden: ein entscheidender Auftrag

Einen Handgriff lernen, verstehen, weshalb und für wen man diesen ausführt, den Ursprung seiner Ausführung, seine Gefahren und seine Vorteile kennen, aber vor allem eine gut ausgeführte Arbeit lieben, die Nachhaltigkeit und Sicherheit garantiert. Das ist das Programm, das der WBV nun bereits seit 105 Jahren mit seinen Partnern anbietet.

Von Beginn an stand die Bildung immer im Zentrum der Reflexionen und war bei unserer Arbeit stets die treibende Kraft.

Die Welt verändert sich. Die Wissenschaft macht Fortschritte. Die grundlegenden Prinzipien bleiben bestehen, ihre Umsetzung entwickelt sich jedoch und verändert zwar nicht den Gegenstand unseres Know-hows, aber die Art und Weise seiner Behandlung. Wie früher baut der Maurer auch heute immer noch Strassen, Gebäude, Brücken, … aber auf eine andere Art. Die Elektronik, die Digitalisierung, die technologischen Hilfen führen dazu, dass der Nachwuchs heute nicht nur über flinke Hände und einen robusten Körper verfügen muss.

Im Jahr 2023 wurde die Revolution des Masterplans angenommen. Diese umfassende Reform mit ihrem Paradigmenwechsel hat begonnen und wird hoffentlich Verbesserungen bringen.

  • Das kantonale Diplom des Vorarbeiters existiert nicht mehr. Es wird künftig durch einen vom SBV verwalteten eidgenössischen Fachausweis ersetzt. Wie andere Schulen musste sich auch unsere Schule anpassen, damit der Unterricht mit den Anforderungen übereinstimmt und schliesslich zu einem erfolgreichen Abschluss führt. Wir können auf unsere Vorgänger stolz sein, die diese Ausbildung in unserem Kanton ursprünglich einführten. Seit Anfang der 80er Jahre schlossen hier zahlreiche Fachleute ihr Diplom ab. Mit dieser Ausbildung wurden die Maurer zu Leadern. Sie übernahmen Verantwortung und hatten anschliessend vielfältige und einzigartige Möglichkeiten der Weiterbildung.
  • Der eidgenössische Fachausweis als Polier wurde ebenfalls «aufgewertet». Die ersten Kandidaten unter dem neuen System werden ihre Prüfungen im Jahr 2025 ablegen. Die verschiedenen Zentren der Westschweiz – unsere Partner, denen wir dankbar sind – verrichteten eine riesige Arbeit, damit dieser neue, für unsere Branche so wichtige Ausbildungsgang rechtzeitig bereitstand. So konnte eine Unterbrechung vermieden werden, die angesichts des wachsenden Bedarfs alles andere als ideal gewesen wäre.
  • Auch die Ausbildung der Bauführer änderte sich. Künftig wird das Diplom nicht mehr in einer HF, sondern über eine HFP erworben. Da weniger Kurse erforderlich sind und nicht mehr alle Bereiche unterrichtet werden, ist ein Rückgang der Kompetenzen zu befürchten, was wir bereits früher kritisierten. Trotz unserer Zurückhaltung setzten wir in Zusammenarbeit mit den übrigen Schulen der Romandie unsere ganze Energie ein, damit diese neue Ausbildung unter den bestmöglichen Voraussetzungen starten konnte. Der erste Ausbildungsgang begann im Januar 2024 und nach seinem Abschluss wird eine Evaluation zeigen, ob die Bedürfnisse und Erwartungen der Kandidaten und der Unternehmen mit dieser neuen Ausbildung erfüllt werden.
  • Die Baumaschinenführer sind sehr gefragt. Der Staat Wallis delegierte die Verantwortung für diese Ausbildung an unseren Verband. Unsere Kurse werden seit über 50 Jahren erfolgreich durchgeführt. Die Baumaschinen und die Baustellen werden immer komplexer, die Gefahren werden immer grösser und die Unternehmer müssen immer mehr Verantwortung übernehmen. Trotzdem setzt sich der SBV auf nationaler Ebene für eine vereinfachte Ausbildung ein. Diese ultraliberale Philosophie destabilisiert und verwirrt uns. Wie kann man einen hohen Lohn zahlen für eine unserer Ansicht nach lückenhafte Ausbildung, welche die Tür zu weiteren Ausbildungen öffnet, deren Standard bei Weitem nicht dem aktuellen entspricht? Vergessen wir nicht, dass der Gewinn einer soliden beruflichen Ausbildung weit höher ist als die ursprünglichen Investitionen.

Der Nachwuchs bleibt eine ständige Herausforderung. Unsere Branche bietet unabhängig von den Kompetenzen der Arbeitnehmer sehr interessante Bedingungen an. Die Arbeitnehmer können sich während ihrer gesamten Berufslaufbahn in ihrem Rhythmus, anhand ihrer Bedürfnisse und gemäss ihren Ambitionen weiterbilden. Ausserdem wird ab diesem Herbst im Wallis ein Kurs für Fremdsprachige angeboten, damit auch Personen aus dem Ausland in unserer Branche arbeiten können. Der Kurs bildet für Arbeitnehmer mit fehlenden Sprachkenntnissen eine gute Gelegenheit, die Sprache zu erlernen und anschliessend eine Ausbildung in der Bauwirtschaft mit einem Diplom abzuschliessen.

Die kurz-, mittel- und langfristigen Bildungsbedürfnisse bilden Gegenstand intensiver Reflexionen. Der WBV muss proaktiv vorgehen, um seinen Mitgliedern die geeigneten Instrumente zu liefern, mit denen qualifizierte und leistungsstarke Unternehmen aufgebaut werden können. Gegenwärtig richtet sich unsere volle Aufmerksamkeit auf die Zukunft des Zentrums PASEC. Wir möchten die Bedürfnisse vertieft analysieren, damit wir den Führungskräften und dem Personal angesichts der technischen Innovationen Möglichkeiten einer globalen Bildung zur Aktualisierung ihres Wissens anbieten können. Ausserdem möchten wir Arbeitnehmern, die nicht aus unserer Branche stammen, ebenfalls Kurse anbieten. Gleichzeitig soll die Art von Modulen bestimmt werden, welche für die Vorbereitung auf höhere Ausbildungen notwendig sind.

Wir stehen ständig neuen Herausforderungen gegenüber. Gegenwärtig sind neue Ausbildungen geplant, die allenfalls in unsere Ausbildungsgänge integriert werden müssen. Es handelt sich insbesondere um eine mögliche Grundbildung (EFZ) im Bereich der Bauprozesse und der Planung oder eine Berufsmaturität, die den Zugang zu akademischen Ausbildungen an den FH ermöglicht. Gegenwärtig besteht diesbezüglich in unserem Sektor nämlich kein spezifischer Ausbildungsgang. Es bestehen also verschiedene Perspektiven. Nun sollten sie noch gemäss den realen Bedürfnissen unserer Mitglieder umgesetzt werden.

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