Im Jahr 2022 erlebte das Wallis eine sehr starke wirtschaftliche Entwicklung. Im Vergleich dazu war das Jahr 2023 enttäuschend, stimmte jedoch mit der Realität in den übrigen Kantonen der Schweiz überein. Dennoch lag die Entwicklung immer noch weit über den Leistungen der Nachbarländer. Die WKB erklärt diese Verlangsamung hauptsächlich mit dem progressiven Abklingen der Aufschwungs nach Covid und der Abschwächung des rasenden Wachstums der letzten Jahre im pharmazeutischen Sektor in unserem Kanton.
In Bezug auf das BIP scheint das Wallis der nationalen Tendenz eines schwachen Wachstums zu folgen, wobei es sich im Jahr 2024 leicht unter dem Schweizer Durchschnitt positioniert.
Der Exportmarkt war auf kantonaler Ebene 2023 global gesehen rückläufig. Allerdings verzeichnete er ein starkes Wachstum in Richtung USA und China. Im Vergleich zur gleichen Periode des Vorjahrs verzeichnete der Sektor der Fahrzeugexporte das grösste Wachstum [+90,8 %]. Auf nationaler Ebene sank der Export in diesem Sektor um 2,5 %.
In Bezug auf die Bauwirtschaft erwartet der SBV in seiner ersten Quartalsumfrage 2024 ein «entscheidendes Jahr» in einem Kontext grosser konjunktureller Ungewissheit auf weltweiter, europäischer und nationaler Ebene. Und die Prognosen für 2024 weisen auf mehrere entscheidende Tendenzen hin. Einerseits bedeuten die höheren Baukosten und Zinssätze für den Sektor ein schwieriges Umfeld. Andererseits weisen die Resilienz der Löhne und die Stabilität der Beschäftigung auf eine gewisse Anpassungsfähigkeit hin.
Die Bauwirtschaft in der Schweiz erlebte im Jahr 2023 Höhen und Tiefen. Im letzten Quartal ging der Umsatz zwar zurück, über das ganze Jahr gesehen wurde jedoch ein leichtes Wachstum verzeichnet. Von Oktober bis Dezember 2023 sank der Umsatz des Sektors um 1,1 % und erreichte 6,1 Milliarden Schweizer Franken. Im gleichen Zeitraum gingen auch die Bestellungen um 2,8 % zurück und betrugen noch 5,3 Milliarden Franken. Diese Zahlen weisen auf einen Rückgang der Nachfrage und möglicherweise auch auf eine Zurückhaltung der Investoren angesichts der unsicheren Wirtschaftslage hin.
Trotz eines schwierigen vierten Quartals stiegen die Erträge im Jahr 2023 nominal um 0,7 % und erreichten 23,3 Milliarden Schweizer Franken. Diese Erhöhung muss jedoch mit einer Inflation von 1,6 % in Beziehung gesetzt werden, was einen effektiven Rückgang von 0,9 % ergibt. Die Bestellungseingänge gingen ebenfalls um 4 % zurück und erreichten noch 22,7 Milliarden Franken.
Trotz der wirtschaftlichen Schwankungen blieb die Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft mit 3,4 % stabil. Diese Stabilität ist zum Teil auf den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zurückzuführen. Die Unternehmen behalten ihre Angestellten. Diese Tendenz spiegelt für die Unternehmen der Bauwirtschaft die Notwendigkeit wieder, sich an einen ausgetrockneten Arbeitsmarkt anzupassen und gleichzeitig weiterhin ihre Geschäftstätigkeit aufrechtzuerhalten.
Für das erste Quartal 2024 sieht der SBV einen Rückgang der Einnahmen um 0,5 % vor. Diese Prognose erfolgt in einem Kontext der steigenden Baukosten und der höheren Zinssätze, welche sich negativ auf den Sektor auswirken könnten. Die Unternehmen der Bauwirtschaft müssen gemäss diesen Vorhersagen also mit zunehmenden finanziellen Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Projektfinanzierung und Kostenmanagement, rechnen.