PKBW – Berufliche Vorsorge
Die PKBW ist ein Vorzeigemodell dieser vorbildlichen Zusammenarbeit. 2021 erbrachte sie eine solide Leistung, mit welcher der Deckungsgrad konsolidiert wurde. Die Kasse konnte ihren Versicherten aber auch einen grosszügigen zusätzlichen Zins von 2 % gewähren.
Die Aufteilung des Jahresgewinns – zwischen der Konsolidierung der Kasse aufgrund ihrer gegenwärtigen und künftigen Verpflichtungen und der Konsolidierung des individuellen Sparguthabens der Arbeitnehmer – bildete Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Die Tatsache, dass wir immer länger leben, wird in der nationalen Politik thematisiert. Der Umwandlungssatz ist nicht mehr angepasst, da er für die junge Generation zusätzliche Kosten verursacht. Nach lebhaften Diskussionen akzeptierten unsere Partner trotzdem eine Reduktion des Umwandlungssatzes auf 6.8 %. Dieser Satz liegt immer noch klar über dem effektiven Satz unserer Kasse, der 5.3 % beträgt. Andererseits wurde auch beschlossen, ein Modell für die Aufteilung des Gewinns, welcher durch die Geldanlagen generiert wird, einzuführen.
Ein weiteres Mal konnte dank der Berücksichtigung aller Interessen ein Konsens gefunden werden, obwohl die Ansichten der Parteien ursprünglich weit auseinanderlagen.
Mit einem Vermögen von mehr als einer Milliarde steht die Pensionskasse der Bauwirtschaft des Kantons Wallis vor grossen Herausforderungen. Der Stiftungsrat – paritätisch zusammengesetzt aus Personen mit praktischer Erfahrung, die nicht ihre eigenen Interessen, sondern diejenigen der Unternehmen und der Arbeitnehmer vertreten – und die kompetente Direktion können Lösungen erarbeiten, zu denen das Schweizer Parlament immer noch nicht fähig ist.
CAFIB – Familienzulagenkasse
Die CAFIB wurde im Jahr 1951 gegründet. Damals bezahlten die Arbeitgeber die gesamten Beiträge. Der WBV bewies seinen gesunden Menschenverstand, indem er die Vertreter der Gewerkschaften in den Verwaltungsrat der Kasse einbezog. Damit wurden eine direktere Kommunikation mit der Basis und die Anpassung der Leistungen durch eine globale Vision der Situation ermöglicht.
Im Verlauf der Zeit änderte sich die Gesetzgebung und in den Räten sind die Parteien jetzt paritätisch vertreten. Die vom Staatsrat angenommene Initiative der SCIV, die eine bedeutende Erhöhung der Familienzulagen fordert, wurde vom WBV formell nicht bestritten, abgesehen von der Aufteilung der durch diese Massnahme bedingten Beitragserhöhung. Dabei wurde keine dogmatische Position eingenommen, mit der behauptet worden wäre, dass die Zulagen genügend hoch seien, der weltweite wirtschaftliche Kontext nicht für eine Erhöhung der Lasten der Unternehmen spreche und es sich nicht um eine gezielte Massnahme für Personen in Notlage handle.
Angesichts der effektiven Kosten und der Voraussetzungen der kantonalen Kassen siegte der pragmatische Ansatz. Auch wenn es sich nicht um eine absolute Zustimmung handelte, bestand doch die Überzeugung, dass ein Kampf nicht zweckmässig wäre, da das Parlament die Finanzierung dieser Massnahme über eine paritätische Beitragserhöhung genehmigte.
Krankentaggeldversicherung
Nach intensiven Diskussionen schlossen die Sozialpartner einen neuen Vertrag mit mehreren Partnern, aber einem einzigen Hauptversicherer, der Groupe Mutuel, ab. Diese Kasse verwaltet künftig die Dossiers aller Unternehmen, was eine klare Vision ermöglicht. Zudem wird das Case Management erleichtert, das über Anreize und fortschrittliche Massnahmen die Zahl der Fälle, ihre Dauer und schliesslich ihre Kosten senken soll.
Aufgrund der Rückkehr zu einem Versicherungssystem, in dem die Verluste übernommen und in guten Jahren durch die Gewinne kompensiert werden, war der Vertrag im Jahr 2021 mehr als ausgeglichen.
So konnte dank des guten Einvernehmens mit der Groupe Mutuel, aber auch dank der Diskussionen unter den Sozialpartnern, eine Prämienreduktion erreicht werden, obwohl der Vertrag normalerweise für 3 Jahre festgelegt worden war. In Anerkennung der Bemühungen der Arbeitgeber für eine Lohnerhöhung waren die Partner damit einverstanden, dass die Arbeitgeber von der gesamten Prämienreduktion profitierten. Auch hier wurde wieder für alle Unternehmen ersichtlich, dass der WBV als Verband die gesamte Branche vertritt und dass die Solidarität notwendig und vor allem fruchtbar ist. So wird mit den paritätischen Kassen zugleich auch eine Öffnung und ein gutes Management, aber auch die bewährte politische, wirtschaftliche und soziale Politik unseres Verbands gefördert.
RETABAT – Frühpensionskasse
Wenn es nur ein Beispiel einer starken und im Kanton Wallis fest verankerten Sozialpartnerschaft gäbe, wäre es mit Sicherheit die RETABAT.
Als die Kasse unter dem Druck des Bundesgerichts, der Aufsichtsbehörde und des Kantons Reserven bilden musste, um innert kurzer Zeit einen Deckungsgrad von 100 % zu erreichen, hätte für den Stiftungsrat einzig und allein eine Beitragserhöhung grundsätzlich die einfachste Variante dargestellt. Aber die Sozialpartner beschränkten sich nicht auf diese Massnahme. Sie suchten gemeinsam nach anderen Lösungen, um die wesentliche Errungenschaft, nämlich die Frühpension der Arbeitnehmer, welche die meiste Zeit ihrer beruflichen Tätigkeit in unserer Branche verbringen, mit vertretbaren Kosten für die Unternehmen sicherzustellen.
Dazu wurden verschiedene Ansätze geprüft. Neben einer bedeutenden und unausweichlichen Beitragserhöhung wurde auch über eine Reduktion der Leistungen, die Förderung des Rentenaufschubs und die Auszahlung von Teilrenten im ersten Jahr diskutiert.
Trotz einer wiederholten Anfechtung der Legitimität der ausgehandelten Bestimmungen konnten diese Elemente schliesslich vor den Bundesbehörden, der Aufsichtsbehörde, dem Staat Wallis und den Gerichten mit Erfolg vertreten werden. Und die Ergebnisse sind heute spürbar: RETABAT verfügt auf Ende 2021 über einen Deckungsgrad von 68 %. Gemäss den Prognosen sollte sich dieser Prozentsatz in den kommenden Jahren rasch erhöhen.