Paritätische Kommissionen und Sozialpartner

Die paritätischen Kommissionen arbeiten ähnlich wie die Gerichte. Sie setzen sich aus Vertretern der Unterzeichnerparteien zusammen, die bei der Annahme ihres Auftrags den Mantel des Gewerkschafters oder des Unternehmers ablegen und sich dazu verpflichten, die Vereinbarung einheitlich und unparteiisch zu vertreten, wie dies auch Themis, die Göttin der Gerechtigkeit aus dem Göttergeschlecht der Titanen, mit verbundenen Augen tat.

Die Kommissionen werden von kompetenten Juristen begleitet oder beraten, welche die Rechtssicherheit gewährleisten, ohne sich in Fragen der Auslegung oder des Ermessens einzumischen.

Die Plenarkommission der PBK und ihre Subkommissionen treffen sich insgesamt mehr als zwanzigmal pro Jahr, um insbesondere Dossiers des VVBK und der KBI zu behandeln. Auch wenn intensive Diskussionen stattfinden, werden die Beschlüsse praktisch immer einstimmig gefällt, so dass der Stichentscheid des Präsidenten nicht benötigt wird. Dies zeugt von der Qualität, von der Unabhängigkeit und vom Verstand der Vertreter, welche die Bestimmungen und ihren Sinn und Geist ohne Bekehrungseifer vertreten und so den Kampf gegen die rücksichtslosen Unternehmen konsolidieren und ihm Glaubwürdigkeit verleihen.

Die Sozialpartner, diesmal im erweiterten Kreis, gründeten vor über 5 Jahren den VVBK (Verband zur Verstärkung der Baustellenkontrollen). Dieser Verband ist einmalig und setzt sich aus allen paritätischen Kommissionen des Bauhauptgewerbes und des Ausbaugewerbes zusammen. Sie haben eine Einheit mit vereidigten Kontrolleuren geschaffen, die auf dem Gebiet des gesamten Kantons Wallis Kontrollen in Bezug auf illegale Arbeit sowie Schwarzarbeit durchführen und dafür sorgen, dass die gesetzlichen Bestimmungen umgesetzt werden.

Jährlich verfasst der VVBK allein für unsere Branche zwischen 120 und 150 Berichte. Glücklicherweise kommen Verstösse nicht regelmässig vor. Aber die Berichte zeigen auf, dass die Sozialpartner der Bauwirtschaft sehr oft vor Ort anwesend sind, um gegen solche Verstösse zu kämpfen, aber auch um die mehrheitlich korrekten Unternehmen in unserem Kanton zu unterstützen.

Die Sozialpartner beschäftigen sich auch mit anderen Dossiers, mit denen die Branche in ihrer Gesamtheit vertreten wird. Es handelt sich um das öffentliche Beschaffungswesen, – wir werden später darauf zu sprechen kommen – die Berufsbildung und die Fortbildung, das EntsG, das Gesetz gegen die Schwarzarbeit, usw. So handelt es sich um eine Realität, wenn der WBV nach aussen behauptet, dass er in über 80 % der Fälle Partner und nicht Gegner der Gewerkschaften ist. Und diese Realität gründet auf dem gegenseitigen Respekt, auf Zugeständnissen, auch auf Widersprüchen, aber schliesslich auf dem Willen, die Rahmenbedingungen der Bauwirtschaft zu verbessern, mit der sich die Sozialpartner wirklich verbunden fühlen.

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